Wissenswertes über unseren Wein
Unser Weingut hat sich ausschließlich dem Riesling verschrieben. Wir legen großen Wert auf selektive Traubenlese per Hand und erreichen so bei kleinen Erträgen höchste Qualität. Der Ausbau der Weine erfolgt in traditionellen Holzfässern.
Qualitätsstufen des deutschen Weins
Der rechtliche Qualitätsbegriff ist im Weingesetz und in den damit verbundenen Vorschriften festgelegt. Das Weinrecht der Europäischen Union bildet den Rahmen und überträgt in bestimmten Fällen Kompetenzen an die weinbautreibenden Länder der EU. Daher weist das Weinrecht innerhalb der EU Gemeinsamkeiten, aber auch nationale Unterschiede auf. Die Einteilung der EU-Rebfläche in Weinbauzonen berücksichtigt die klimatisch unterschiedlichen Produktionsbedingungen und sorgt damit für eine gewisse Chancengleichheit. Die Gruppeneinteilung in Güteklassen schafft die rechtliche Gleichwertigkeit entsprechender Qualitätsbezeichnungen. Die wesentlichen Unterschiede liegen in der Qualitätsfindung und -definition (siehe www.deutscheweine.de/wissen/qualitaetsstandards)
Mit dem Prädikat Kabinett werden Weine ausgezeichnet, die bestimmte gesetzliche Anforderungen erfüllen. Zu diesen Anforderungen zählt ein Mostgewicht von mindestens 73 Grad Oechsle. Kabinettweine sind leichte Weine mit wenig Alkohol aus reifen Trauben.
Um eine Spätlese ausbauen zu dürfen, müssen bestimmte Oechslewerte (Mindest-Mostgewicht) erreicht werden. Die Riesling Spätlese muss mindestens 76 Grad Oechsle erzielen. Spätleseweine sind reife, elegante Weine mit feiner Frucht, die etwas später geerntet werden.
Bei einer Auslese spielen Reifegrad und Zuckergehalt der Trauben eine Rolle. Das Mindestmostgewicht liegt hier bei 81 Grad Oechsle. Ausleseweine sind edle Weine aus vollreifen Trauben, unreife Beeren werden hierbei ausgesondert.
Eine Beerenauslese kann noch lange nicht in jedem Jahrgang geerntet werden, da sie nur aus überreifen, edelfaulen Trauben hergestellt wird und diese nur unter idealen Bedingungen entstehen können. Das Mindestmostgewicht von 110 Grad Oechsle ist bereits sehr hoch – solche Weine sind im Geschmack edelsüß. Beerenauslesen sind volle, fruchtige Weine aus überreifen, edelfaulen Beeren.
Eine Steigerung zur Beerenauslese ist die Trockenbeerenauslese. Aus rosinenartig eingeschrumpften, edelfaulen Beeren geerntet, ist die Trockenbeerenauslese die Spitze der Prädikatsweine. Edelsüß und honigartig hat sie eine extreme Alterungsfähigkeit von Jahrzehnten. Solche Weine können nicht in jedem Weinjahrgang geerntet werden. Trockenbeerenauslesen sind dunkle, bernsteinfarben aussehende Weine aus rosinenartigen Beeren.
Eisweine werden aus gesunden Trauben, die in gefrorenem Zustand unter minus 7 Grad Celsius gelesen und gefroren gekeltert werden, erzeugt. Das Frucht-Konzentrat wird ausgepresst und der Ertrag ist sehr gering. Das Mindestmostgewicht entspricht dem einer Beerenauslese. Eisweine haben einen frischen und konzentriert fruchtigen Geschmack.
Geschmacksrichtungen
Trocken ist die Bezeichnung für Weine, die fast oder ganz durchgegoren sind – das heißt, für Weine mit einem Restzuckergehalt bis höchstens 9 g/l. Ein trockener Wein ist nicht gleichbedeutend mit sauer. Er enthält eben nur wenig unvergorenen Zucker. Allerdings schmeckt man bei trockenen Weinen eher eine höhere Säure. Kabinettweine sind leichte Weine mit wenig Alkohol aus reifen Trauben.
Halbtrockene Weine dürfen bis zu 18 Gramm Restzucker je Liter aufweisen.
Feinherb ist die inoffizielle fünfte Geschmacksrichtung und ist nicht eindeutig definiert, wird geschmacklich aber zumeist zwischen halbtrocken und lieblich eingeordnet. In unserem Weingut liegen feinherbe Weine bei einem Restzuckergehalt zwischen 18 und 25 g/l.
Restsüße Weine weisen einen Restzuckergehalt auf, der die für halbtrocken festgelegten Werte übersteigt, aber höchstens 45 g/l erreicht.
Edelsüß ist die Bezeichnung, die ab 45 g/l zulässig ist.
Kleines Weinlexikon
Alte Reben ist ein geschützter Begriff – die Reben müssen mindestens 25 Jahre alt sein. In unserem Weingut steht Alte Reben für Reben die über 80 Jahre alt sind. Weine, die hier wachsen stehen für hohe Qualität und dichtere Aromen.
Wurzelecht bedeutet, die Wurzel und der fruchttragende Teil der Rebe stammen aus derselben Pflanze, d. h. es wurde keine andere Rebe aufgepfropft. Bei den meisten Reben weltweit ist dies nicht der Fall. Unsere Reben sind zu 100 % wurzelecht.
Terroir ist ein Ausdruck, um verschiedene Faktoren aus Natur und Umwelt in einem zu beschreiben.
Damit die Rebsorten ihr volles Potenzial entfalten können, müssen im Boden bestimmte Voraussetzungen vorhanden sein. Nur wenn diese erfüllt sind, kann der Boden eine gute Lebensgrundlage der Reben als Speicher für Nährstoffe und Wasser schaffen. An der Mosel ist dies vor allem der Schieferboden, in Ürzig im Besonderen der rote Schiefer. Außerdem spielen Klimaeinflüsse wie Temperaturschwankungen und Niederschlag eine Rolle.
Das Jahr im Weinberg
Im Frühjahr
Im Frühjahr beginnt eine arbeitsreiche Zeit für den Winzer: Im Winter noch werden die Reben bis auf ein bis zwei Haupttriebe beschnitten und vor dem Austreiben werden diese gebogen und durch Binden in Form gebracht, um eine gleichmäßige Versorgung der Triebe mit den nötigen Nährstoffen zu gewährleisten.
Durch einen gezielten und bedarfsgerechten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln soll die Rebe gegen tierische Schädlinge und Pilzkrankheiten geschützt werden. Dabei kommt insbesondere in den Steillagen der Hubschrauber zum Einsatz.
Im Sommer
Zwischen Mai und August des Jahres wächst eine riesige Laubwand heran, die es mit dem Arbeitsschritt „Heften“ in Form zu bringen gilt. Mit dem Laubschnitt wird die Laubwand zurückgeschnitten und ebenfalls in Form gehalten. Beim Entlauben werden die Blätter entfernt, um den Trauben mehr Freiheit zu verschaffen. Die bessere Lichteinwirkung und Durchlüftung sorgen am Ende wieder für eine bessere physische Qualität der Trauben. Zudem ist das Entlauben eine Schutzmaßnahme vor der Kirschessigfliege, die schattige und feuchte Zonen bevorzugt.
Im Herbst
Zum Anfang des Spätsommers wird bereits der Zuckergehalt der Trauben gemessen. Er ist Maßstab für die Reife und er bestimmt wesentlich mit, wann ein Wein gelesen wird. Gemessen wird der Zuckeranteil in Öchslegraden, einer Einheit die unter anderem Rückschlüsse auf den potentiellen Alkoholgehalt des Weines zulässt.
Die Lese
Die Lesezeit ist sicher der spannendste Moment für den Winzer. Dann entscheidet sich, ob die ganze Mühe zur Pflege des Weinbergs mit einem erfolgreichen Wein belohnt wird. Wann die Trauben reif sind für die Lese, hängt insbesondere von der Rebsorte und der Witterung ab. Letztlich bestimmt der Winzer den Zeitpunkt, an dem die Trauben ihren Weg in den Keller finden. Er schätzt das Wetterrisiko ein, plant, welchen Wein er wann keltern will. Denn einerseits wird ein Wein im Prinzip besser, wenn die Pflanze lange Zeit hat, die Trauben zu versorgen. Andererseits können ein plötzlicher Frost oder eine Regenperiode die Lese beeinträchtigen.
In unseren Steillagen werden die Trauben zeitintensiv von Hand gelesen. Die Handarbeit ermöglicht eine genaue Selektion: Nur die reifen Trauben werden abgeschnitten, faule Beeren können aus der Traube herausgeschnitten werden.
(Quelle: www.deutscheweine.de/wissen/weinbau-weinbereitung/arbeit-im-weinberg)
Im Winter
Der Winter ist keine Ruhezeit für den Winzer. Jetzt geht die Arbeit im Keller erst richtig los. Der Wein reift in den Fässern unter der Kontrolle des Kellermeisters, um schliesslich am Ende des Winters und im Frühling abgefüllt zu werden.
In den ersten beiden Monaten des Jahres wird der Grundstein gelegt: Die Rebe wird auf ein bis zwei Ruten zurückgeschnitten. Das abgeschnittene Holz der Rebe verbleibt im Weinberg und sorgt für eine natürliche Humusanreicherung des Bodens. Der Rebschnitt ist bis heute eine sehr aufwendige und intensive Handarbeit, für die jeder größere Betrieb mehrere Wochen einplanen muss.
Geologie rund um Ürzig
In der Umgebung Ürzigs zeigen sich interessante geologische Gesteinsvorkommen, die in dieser Zusammensetzung wohl einmalig auf der Welt sind. Das sogenannte Rotliegende in seinen zahlreichen Ausbildungen trifft bei Ürzig auf den dunklen Hunsrückschiefer des Devon. Gerade diese geologische Besonderheit prägt die weinkulturelle Mosellandschaft und ist mitverantwortlich für unseren weltberühmten Wein. Der Geologie-Garten zeigt die verschiedenen Vorkommen und erzählt die geologische Geschichte unserer Heimat.
(Quelle: Geologiepark Ürzig)
Feinsandstein
Zeuge eines verwitterten Flusssystems
Konglomerat des Rotliegenden
Klimazeuge aus der Schotterebene eines Wadis
Rhyolit
Ignimbrit des Rotliegenden - Zeuge eines Vulkanausbruchs vor ca. 280 Mio Jahren
Hunsrückschiefer
Ein fossiler Meeresboden vor ca. 400 Mio Jahren
Roter Tonschiefer
Der Rost der Jahrmillionen vor ca. 400 Mio Jahren
Kontakt
Anschrift und Anfahrt
Riesling-Weingut Karl Erbes
Moseluferstr. 27-29
54539 Ürzig/Mosel
Telefon: 06532 94465
Mobil: +49 172 8004996
E-Mail: info@weingut-karlerbes.de